*9. Juni 1905 in Köln, †9. Mai 1977 in Amsterdam, Komponist und Organist. Im Alter von 14 Jahren debütierte Walter Kraft als Pianist mit J. Brahms’ Paganini-Variationen in der Hamburger Musikhalle. Er studierte in Hamburg und Berlin Orgel bei K. Hannemann, Musiktheorie bei M. Zober und Komposition bei P. Hindemith. Mit 19 Jahren trat er seine erste Organistenstelle an der Hamburger Markuskirche an. Drei Jahre später wechselte er an die Lutherkirche in Hamburg-Altona. 1929 wurde er Org. an der Lübecker Marienkirche. Die Zerstörung dieser Kirche (1942) unterbrach Krafts Tätigkeit. Nach dem Krieg setzte er sich mit zahlreichen Konzerten im In- und Ausland für den Wiederaufbau der Orgeln von St. Marien ein. Seit 1947 leitete er außerdem eine Meisterklasse an der Musikhochschule in Freiburg  i. Br. und war von 1950 bis 1955 künstlerischer Leiter der Schleswig-Holsteinischen Musikakad. und Norddeutschen Orgelschule. Bis 1972 war Kraft als Org. an der Marienkirche tätig. Er schrieb zahlreiche Instrumental- und Chorwerke sowie Oratorien, Kantaten und Orgelwerke (vgl. J. Twardon 1997).