* 1. Febr. 1890 in Paris, † 27. Okt. 1979 ebd., Sängerin. Germain Lubin studierte zunächst Medizin, wandte sich jedoch bald dem Pariser Conservatoire zu, wo sie zwischen 1909 und 1912 Gesang studierte; im Privatunterricht bei F. Litvinne und auf Sommerkursen bei Lilli Lehmann perfektionierte sie ihre Kunst. An der Opéra-Comique gab Lubin am 13. Nov. 1912 als Antonia in J. Offenbachs Les Contes d’Hoffmann ihr Debüt. Bereits 1914 wechselte sie an die Opéra, zu deren führenden Sängern sie in den folgenden 30 Jahren zählte. Sie begann dort mit lyrischen Partien, wuchs dann allmählich ins dramatische Fach hinein und übernahm Partien wie Leonore (Beethoven, Fidelio), Cassandre (H. Berlioz, Les Troyens), Marina (M. Musorgskij, Boris Godunov) und die Titelfiguren in Puccinis Tosca und Strauss’ Elektra, vor allem aber erschloß sie sich mit Rollen wie Elisabeth (Tannhäuser), Elsa (Lohengrin), Eva (Die Meistersinger von Nürnberg) und Sieglinde (Die Walküre) das Wagner-Fach.Lubin gab mit großem Erfolg Gastspiele in ganz Europa. In Amsterdam übernahm sie 1930 die Titelrolle in Chr. W. Glucks Iphigénie en Tauride und 1936 jene in P. Dukas’ Ariane et Barbe-bleue...