*um 1485–1490 in Wiehe (Sachsen-Anhalt), †zwischen 5. und 28. Mai 1547 in Merseburg, Komponist und Theologe. Musa hieß eigentlich West oder Wesch, den Namen Musa erhielt er im Humanistenkreis um Eoban Hesse (1488–1540) in Erfurt. An der dortigen Univ. studierte Musa von 1506 bis 1509 Theologie (Bakkalaureat 1507), von 1509 bis 1514 in Leipzig, ab 1514 wieder in Erfurt, wo er 1517 den Grad des Magister artium erwarb. Am 11. Mai 1521 wurde er daselbst Pfarrer an St. Moritz, später an der Augustinerkirche. Von 1524 bis 1536 wirkte Musa als Pfarrer und Superintendent in Jena, wo er mit Luther, Melanchthon, Spalatin u. a. in näheren Kontakt kam; von dort aus nahm er auch Einfluß auf die Herausgabe des Erfurter Enchiridion (1524, ergänzt 1525), des ersten lutherischen Gesangbuchs. Auf Grund seiner Erfahrungen als Visitator erhielt er am 10. Dez. 1537 die Superintendentur in Rochlitz; am 28. Mai 1544 wurde er an der Univ. Leipzig zum Lizenziaten der Theologie promoviert. Von Juni 1544 bis zu seinem Tod war er Superintendent in Merseburg, 1545 Begründer des dortigen Konsistoriums. Über die musikalische Ausbildung Musas und sein dementsprechendes Wirken ist nichts bekannt. Möglicherweise war er Schüler des...