*8. Jan. 1812 in Pâquis (bei Genf), †27. April 1871 in Posillipo (bei Neapel), Pianist und Komponist. Lange Zeit galt er als illegitimer Sohn des österreichischen Grafen Moritz Dietrichstein und der Baronin Wetzlar, die Geburtsurkunde weist aber als Eltern Joseph Thalberg und Fortunée Stein in Frankfurt a.M. aus. Im Alter von zehn Jahren wurde er nach Wien geschickt, um später eine Diplomatenlaufbahn einschlagen zu können. Seine anfängliche musikalische Ausbildung erhielt er beim ersten Fagottisten der Oper, August Mittag; danach studierte er bei S. Sechter (Theorie) und bei Joh. N. Hummel (Klavier); außerdem soll er zwischen 1830 und 1835 bei Joh. P. Pixis und F. Kalkbrenner in Paris sowie I. Moscheles in London Klavierunterricht genommen haben. Seine besondere musikalische Begabung erlaubte ihm, bereits mit 14 Jahren öffentlich aufzutreten (etwa im Salon des Hauses Metternich) und 1828 eigene Kompositionen im Druck vorzulegen. 1830 unternahm er erste Tourneen nach Deutschland und England. Sein Durchbruch als umschwärmter Virtuose jedoch erfolgte, wie in den 1830er Jahren unumgänglich, in Paris. Dort feierte er seit Jan. 1836 derartige Publikumserfolge, daß der in Genf weilende F. Liszt sich genötigt sah, nach Paris zurückzukehren. Daraus entsprang im Frühjahr 1837 ein öffentlicher Disput über den Vorrang...