* 9. Februar 1731 in Florenz, † 6. Februar 1803 in Mailand, Tänzer, Choreograph, Komponist, Ballettmeister. Gaspero Angiolini entstammte einer florentinischen Theaterfamilie und erhielt vermutlich in seiner Vaterstadt ersten Tanz- und Musikunterricht, möglicherweise von seinem Vater Francesco Angiolini. Von Herbst 1747 bis 1751 wirkte er an verschiedenen Theatern in Norditalien, vor allem am Teatro San Moisé in Venedig sowie in Spoleto, Turin und Padua; 1752/53 ist er vorübergehend in Lucca und Rom nachweisbar, wo erste eigene Choreographien entstanden.Möglicherweise schon in den frühen 1750er-Jahren knüpfte Angiolini erste Kontakte nach Wien und zum dortigen Ballettmeister der kaiserlichen Hoftheater Franz Hilverding van Weven; sicher ist Angiolini dort ab 1754 nachweisbar. Hilverding van Wewen wurde, wie Angiolini wiederholt in seinen Schriften betonte, sein richtungweisender Lehrmeister. 1754 heiratete Angiolini die ebenfalls unter Hilverding van Wewen wirkende äußerst beliebte Solotänzerin Maria Teresa Fogliazzi (1733–1792), die einer angesehenen Familie aus Parma entstammte. Pietro  Metastasio und Staatskanzler Wenzel Anton Fürst von Kaunitz-Rietberg (1711–1794) zählten zu ihren Bewunderern, und Giacomo Casanova bedauerte in seinen Memoiren, dass die Gattin Angiolinis erfolgreich seinen Werbungen widerstanden hatte. Die gesellschaftlichen Verbindungen der Fogliazzi erwiesen sich auch als vorteilhaft...