* um 1675 vermutlich in Brüssel, † 18. April 1745 in Hannover, Geiger und Komponist. Venturini wird in den hannoverschen Hofprotokollen als französischer Musiker mit Vornamen François geführt, in den Taufeintragungen seiner Kinder wird ihm der Beiname »Bruxellensis« gegeben. Über sein Leben vor seiner Ankunft in Hannover ist bislang nichts bekannt geworden. Am 13. Jan. 1697 heiratete er in Hannover Anna Maria Ennuye, spätestens seit Ostern 1698 zählte er als Violinist zu den Kammermusikern des Kurfürsten Georg Ludwig (1660/1698–1727). Als Händel 1710 an den hannoverschen Hof kam, war Venturini in Abwesenheit von Jean Baptist Farinel (1655-um 1725) bereits amtierender Kapellmeister. Nach Händels Weggang übernahm zunächst wieder Farinel das Amt; Venturini war KonzM, ab 1714 als Nachfolger Farinels dann Kpm. und bezog ein Gehalt von 478 Thalern und 24 Groschen (H. Sievers 1961, S. 61). 1718 wurde Venturini mit der Neueinrichtung der Gothaer Hofkapelle betraut, nachdem sich der dortige Herzog Friedrich II. (1676/1691–1732) vergeblich um G. Ph. Telemann bemüht hatte. Vermutlich war ein dauerhaftes Engagement Venturinis in Gotha nicht geplant; seit Nov. 1719 wirkte G. H. Stölzel in Gotha, der im Febr. 1720 förmlich als Hofkpm. angestellt wurde. Venturini bekleidete den Posten des hannoverschen Hofkpm. bis zu...