*1. März 1513 in Burgos, †13. Jan. 1590 in Salamanca, Musiktheoretiker und Organist. Nachdem Salinas im Alter von etwa zehn Jahren erblindet war, sorgten seine Eltern für seinen Unterricht in Gesang und Orgelspiel. Nach dem Studium der Philosophie und der klassischen Sprachen an der Univ. von Salamanca, das er wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse seiner Familie nicht abschließen konnte, verließ er Salamanca und trat in den Dienst von Pedro Gómez Sarmiento de Villandrando seit 1536 Erzbischof von Santiago de Compostela, ein. Als dieser am 18. Okt. 1538 durch Papst Paul III. zum Kardinal ernannt wurde, begleitete ihn Salinas zur Investitur nach Rom. In der Vatikanischen Bibliothek befaßte er sich vornehmlich mit der Musiktheorie der Antike, wie er in De musica (fol. 5v) ausführt; er studierte u. a. die Schriften über Musik von Nicomachus, Aristoteles, Aristoxenos, Aristides Quintilian, Ptolemäus, Porphyrius, Bacchius, Bryennius und Boethius (weitere Quellen bezog er aus der Biblioteca Marciana in Venedig, von wo er sich Abschriften anfertigen ließ); es war ein Thema, das ihn nach eigener Angabe mehr als zwei Jahrzehnte beschäftigte. Nach dem Tod Kardinal Sarmientos 1541 wurde Salinas von verschiedenen anderen Kardinälen gefördert, unter ihnen Rodolfo Pio di...