Der erste nachweisbare Musiker dieser Familie ist (Johann) Jakob Cramer (* 1705 in Schlesien, † begraben 6. Okt. 1770 in Mannheim). Der Geburtsort läßt sich nicht zweifelsfrei bestimmen: F. Jos. Lipowsky (1811) nennt »Sachan in Schlesien«, FétisB (1861) und nachfolgende Lexika geben »Sachau« (Schreibfehler?) an. Möglicherweise ist das niederschlesische Fürstentum Sagan bzw. die gleichnamige Residenzstadt gemeint. Seit 1725 läßt sich Cramer durch Kirchenbucheinträge in Mannheim und seit spätestens 1739 als »tympanista aulicus« (Hofpauker) nachweisen. Die Trompeter und Pauker unterstanden nicht dem Hofmusik-, sondern dem Obriststallmeisterstab und sind daher in den älteren Verzeichnissen des Hofstaates nicht immer namentlich aufgeführt. Zum ersten Mal wird Cramer in der Besoldungsliste vom 1. Jan. 1744 genannt (GLA Karlsruhe, 77/1648). Seit 1747 (Hofkalender 1748) wirkte er auch als Violinist im Orchester. Den Trompeterlehrbrief für Anton Brunner vom 29. Mai 1749 unterschrieb er als »Johann Jacob Cramer Chur Pfaltz.r Hof und Feldt Paucker«. Spätestens seit 1756 bis zu seinem Tode war er einer der Hauptkopisten der Mannheimer Hofmusik (D-Mhsa, Kasten blau 405/40; GLA Karlsruhe 77/1668). Auch sein Sohn Johann (Baptist...