I. Allgemeines Die Violen entstanden zeitgleich mit den Instrumenten der Violinenfamilie (→Violine). Der Beiname da gamba weist auf die Haltung zwischen den Beinen hin und gilt auch für kleine Exemplare. Sie besitzen fünf bis sieben Saiten, Bünde, und der Bogen wird im Untergriff gehalten. Die klassische Form der Viola da gamba zeigt bündig abschließende Kanten am Corpus, flachen Boden mit querlaufendem Knick im oberen Drittel, C-Löcher und spitz zulaufende Oberbügel (→Streichinstrumentenbau). Anders als bei den Violininstrumenten waren und sind diese Merkmale von Größe und Gestaltung der Einzelteile jedoch nicht festgelegt. Im gesellschaftlichen Wirkungskreis sind Gamben von Violinen unterschieden, schon aufgrund der Spielweise im Sitzen ans Haus gebunden und angesiedelt in der Kammermusik der Aristokratie, der Renaissanceakademien Italiens, nordeuropäischer Universitätszirkel und des wohlhabenden Bürgertums. Seit Beginn des 20. Jh. erlebt die Viola da gamba eine Renaissance.