* 19. Aug. 1712 in Mšeno (Geburtsdatum und -ort nach den Matriken der Grafschaft Věžník, Mittelböhmen), † 1. Juli 1774 in München, Geiger und Komponist. Die erste gesicherte Nachricht über seine Person stammt vom 1. Juli 1732, als er (mit einem Gehalt von 380 Gulden, ab 1738 500 Gulden) Violinist in der Kapelle des Kurfürsten Karl Albrecht von München wurde. 1739 wurde Wodiczka in Paris das Druckprivileg für seine Violinsonaten op. 1 erteilt. Im Jahre 1745 ernannte man ihn zum Kammerdiener der Prinzessin Maria Anna Caroline. 1747, bereits unter der Herrschaft des Kurfürsten Maxmilian III., avancierte er zum Hofrat und wurde außerdem KonzM der Münchner Hofkapelle. Nach Eitner (1904) bezog er 1750 ein Gehalt von 925 Gulden. Neben seinen Pflichten am Hof gab Wodiczka dreimal wöchentlich Violinunterricht am Jesuitenseminar. In den Münchner Akten ist Wodiczka als »Sig. Wenzl« aufgeführt (Musikalienkat. der Hofkirche, 1753; Nachricht über die Hofkapelle, 1740). Am 9. Mai 1741 heiratete er die Hofsängerin Maria Johanna Brentani (um 1715–1781), deren Tochter Walburga (* 1749) ebenfalls als Sängerin wirkte. Am Münchner Hof war auch ein Josef Wodiczka (* um 1726, † 26. April 1794; vielleicht ein Bruder Wenzels) ab 1752 als Violinist tätig...