I. Historischer AbrissDie westliche der beiden großen Britischen Inseln ist seit ca. 6000 v.Chr. besiedelt und wurde etwa ab 500 v.Chr. von keltischen Stämmen bewohnt. Bei den Römern Hibernia genannt, ist sie von diesen als einziges westeuropäisches Land nie erobert worden. Im frühen 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wurde sie durch den heiligen Patrick († 461) christianisiert. Wikinger gründeten im 9. Jahrhundert erste Städte an der Küste, darunter die spätere Hauptstadt Dublin. Invasionen der Engländer und Normannen im 12. Jahrhundert beschränkten sich meist auf die Küstenabschnitte, so dass das Innere des Landes bis weit ins 16. Jahrhundert von auswärtigen Einflüssen weitgehend frei blieb. 1548 nannte sich der englische König Heinrich VIII. König von Irland und erzwang die Durchsetzung des Protestantismus. Bis auf den durch Schotten besiedelten Nordosten blieb Irland dennoch überwiegend katholisch.Die Schlachten von Kinsale (1601) und an der Boyne (1690) führten zum gewaltsamen Rückzug des gälischen Adels sowie der irischen Sprache und Kultur. Das anglisierte Dublin wurde im 18. Jahrhundert zu einer prächtigen britischen Provinzhauptstadt ausgebaut. Rebellionen im ausgehenden 18. Jahrhundert beendeten die partielle Souveränität Irlands und machten es mit dem Act of Union (1800) zu einem Bestandteil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien...