1. Johann, * get. 23. Dez. 1714 in Nürnberg, † 22. (begraben 25.) Jan. 1781, ebd., Organist und KomponistSiebenkäs, JohannJohann Siebenkäs. Johann Siebenkäs war der Sproß eines in Franken weitverzweigten und vielfach zur Musik in Beziehung stehenden Müller- und Bäckergeschlechts; mütterlicherseits entstammte er der Nürnberger Familie Kodisch, aus der in der zweiten Hälfte des 17. Jh. namhafte Trompeten- und Posaunenmacher hervorgingen. Er trat nach 1720 in das Nürnberger Egidiengymnasium ein, nahm Klavierunterricht bei W. Förtsch und bildete sich autodidaktisch auf der Flöte. Ein Konzert des Zwölfjährigen vor dem »durch Nürnberg reisenden Königlich Pohlnischen Staatsministers Herrn Grafen von Zinzendorf« (J. S. Gruber 1786, S. 29) führte 1726 zu einem vierjährigen Musikstudium bei Joh. D. Heinichen in Dresden. 1729 schlug Siebenkäs einen Ruf nach St. Petersburg aus. 1730 begründete er seinen Ruhm als Klavierspieler in einem Konzert vor Friedrich August I. (dem Starken), König Friedrich Wilhelm I. von Preußen und dessen Sohn, dem späteren König Friedrich II. Nach vierjährigem Dresdner Aufenthalt nach Nürnberg zurückgekehrt, »leistete er dem Willen seines Vatters aus kindlicher Pflicht Folge und übernahm dessen Haus und Gewerbe« (ebd., S. 31). 1735 heiratete er Anna...