1. Wilhelm, * 21. Juni 1790 in Offenbach, † 5. April 1878 ebd., Komponist und MusikschriftstellerSpeyer, WilhelmWilhelm Speyer. Speyer, Sohn eines Bankiers, verlebte seine Jugend in Offenbach, wo neben Joh. A. André auch F. Fränzl, Paul Thiriot (1780–1831) und Joh. G. Vollweiler seine Lehrer waren. 1807 trat er als Geiger öffentlich auf (AmZ 9, 1807, Sp. 559). Nach kurzem Jurastudium in Heidelberg vervollkommnete er 1811 bis 1813 in Paris bei P. Baillot sein Violinspiel. 1818 ging er nach Italien, wo er S. Mayr, Joh. P. Pixis und J. Böhm kennenlernte. 1819 übernahm Speyer in Frankfurt die Geschäfte seines Vaters, ab 1831 arbeitete er zudem als Börsenmakler. Er regte das Erste Deutsche Sängerfest (28.-30. Juli 1838) an, aus dessen Überschüssen die Mozartstiftung gegründet wurde, der Speyer als erster Präs. vorstand. Auf das Frankfurter Musikleben übte er einen bestimmenden Einfluß aus. Er war u. a. mit M. Hauptmann, Liszt, Mendelssohn, Meyerbeer, Spohr und Weber bekannt. Speyer schrieb für Frankfurter Blätter und die AmZ. 1862 zog er sich ins Privatleben zurück.Werke (Auswahl; Hauptverleger: André, Offenbach; Verz. im Haupt-Katalog des Musikalien-Verlags von Johann André, Offenbach 1900, und in Fr. Pazdírek, Universal-Hdb. der Musiklit., Bd. 9,...