* 23. März 1847 in Hersham (Surrey), † 23. Juni 1888 in Brighton, Musikphilosoph und Parapsychologe. Gurney wuchs in London als fünftes Kind von Mary (geb. Grey, 1809–1857) und Reverend John Hampden Gurney (1802–1862) in einer wohlsituierten Familie auf und lernte als Kind Klavier, Violine und Komposition. Ab 1866 studierte er am Trinity College, Cambridge, wo er den ›classical tripos‹ (dreijähriges Klassikstudium) absolvierte. Trotz wiederkehrender depressiven Episoden, denen er lebenslang unterliegen sollte, erzielte er einige Erfolge wie den Proson-Preis für griechische Versdichtung (1870) und den vierten Platz im Rahmen des tripos (1871). Nach Erlangen einer Cambridge Fellowship (1872) widmete er sich drei Jahre lang ganz der Musik, erkannte dann aber, dass sein Talent für eine Karriere als Klaviervirtuose nicht ausreichte. 1877 begann Gurney ein Studium der Medizin und heiratete Kate Sara Sibley (1854–1929). In dieser Zeit publizierte er zahlreiche Aufsätze zu ästhetischen, philosophischen und psychologischen Fragen. Sein besonderes Interesse für die Musik wird etwa von seiner ersten Arbeit On Some Disputed Points in Music (1876) belegt, die den Ursprung der Musik, die Beziehung von Rhythmus und Melodie, die Verbindung von Musik, Sprache und Emotion, aber...