* um 1539 in Noyon (Picardie), † nach 1584 (Sterbeort unbekannt), Komponist. Das Geburtsjahr Paschal de L’Estocarts ergibt sich aus der Beschriftung (»AAGE DE XLII ans«) eines Portraits in den Octonaires de la vanité du monde (1582). Im Jahre 1559 befand sich L’Estocart in Lyon, wo er 1565 heiratete. Wie er in der Widmung zu den Octonaires erklärt, hat er nach der letzten von mehreren Italienreisen auf Zuspruch eines Freundes wieder damit begonnen, zu komponieren, nachdem er mehrere Jahre lang anderen Aufgaben nachgegangen sei. Im Jahre 1581 schrieb sich L’Estocart an der Univ. Basel ein, wo er sich mit dem humanistischen Dichter Jean de Sponde (Spondanus,  1557–1595) anfreundete. Der Text des königlichen Privilegs vom 15. Sept. 1581, das ihm den Druck seiner Kompositionen auf zehn Jahre gewährte, zählt folgende vor diesem Zeitpunkt komponierte Werke auf: Quatrains du Sieur de Pibrac, Octonaires de la vanité du monde, Pseaumes en vers Latins et François, Meslanges de chansons Latines et Françoises sowie »autres œuvres par luy mises en musique« (ExpertMMFR, Bd. 10). 1582 widmete er Charles III., Herzog von Lothringen, die Quatrains du Sieur de Pibrac und...