I. Historischer Abriss Regensburgs historische Bedeutung geht, trotz weiter zurückreichender Siedlungsaktivitäten, auf die Römerzeit zurück: Um 79 n. Chr. entstand am nördlichsten Punkt der Donau ein Kohortenkastell, dessen Ausbau zum Legionslager 179 unter Marc Aurel vollendet wurde. Nicht zuletzt wegen ihrer (teilweise heute noch erhaltenen) Mauern bewährte sich die Stadt als natürliches Machtzentrum unter den bayerischen Agilolfingern sowie nach der Eingliederung Bayerns in das Karolingerreich 788. Im Jahr 739 wurde sie zum Bischofssitz (das Bistum schloss bis 973 auch Böhmen ein). Unter Ludwig dem Deutschen (*um 806, Regierungszeit 843–876) war Regensburg de facto Hauptstadt des ostfränkischen Königreichs. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts dauerte die wirtschaftliche Blüte an; die Erlangung des Status als freie Stadt 1245 unter Friedrich II., dessen Reichskanzler Bischof Siegfried von Regensburg war, hatte nicht nur Symbolwirkung, sondern förderte auch die Stadtentwicklung. Das Fehlen eines Herrscherhofes war allerdings für diese insbesondere bezüglich Kunst und Kultur nicht förderlich. Im Zuge des Konkurrenzkampfes zwischen Habsburgern und Wittelsbachern geriet Regensburg Ende des 15. Jahrhunderts unter die Aufsicht kaiserlicher Kommissare. In einem Klima politischer Unruhen wurde 1519 das Judenviertel zerstört und die jüdische Bevölkerung aus der Stadt vertrieben. 1542 beschloss der Stadtrat, den Protestantismus offiziell einzuführen, was für...