*3. Dez. 1758 in Sedlec bei Sedlčany, †13. April 1825 in Wien, Komponist und Pianist. Seine musikalische Ausbildung erhielt Gelinek, der Zögling des Jesuitenkollegs von Svata hora bei Příbram war, 1783 in Prag in das Generalseminar aufgenommen und dort 1786 zum Priester geweiht wurde, zunächst in Sedlec von seinem Vater (Klavier, Gesang, Generalbaß), danach in Prag bei Joseph F. N. Seger (Orgel und Komposition). Obwohl in der Mozart-Literatur nicht erwähnt, muß Gelinek, Dlabacž zufolge, 1787 in Prag mit Mozart zusammengetroffen sein, ihm vorgespielt, für ihn improvisiert haben und von ihm Philipp Graf Kinsky empfohlen worden sein. Als dessen Hauskaplan und Klavierlehrer übersiedelte er, vermutlich bereits um 1789, nicht später jedoch als 1792 nach Wien, wo er bei J. G. Albrechtsberger Kontrapunkt studierte, als Pianist und Komponist in die Öffentlichkeit trat und mit Beethoven bekannt wurde, von dessen 1. Symphonie op. 21 er 1804 einen Klavierauszug anfertigte, dessen zweiten Satz der 7. Symphonie op. 92 er 1816 einem Variationswerk zugrundelegte und dessen Missa solemnis op. 123 er 1823 in der Funktion als Hausmusiker bei Nikolaus II. von Esterházy zu begutachten hatte (Ludwig van Beethoven. Briefwechsel. Gesamtausgabe, hrsg. von S. Brandenburg, Bd. 5 [1823–1824], München 1996, Nr. 1660, S. 135). Und...