Wirkungszeit um 840–850. Das Vorwort seiner als Musica disciplina bekannten Schrift läßt vermuten, daß Aurelianus zeitweise dem Benediktinerkloster Saint-Jean de Réôme (beim heutigen Dorf Moutiers-Saint-Jean [Côte d’Or]) in der Diözese Langres angehörte. Biographische Daten sind unbekannt; erwogen wird die Identität mit Aurelianus, dem Erzbischof von Lyon (zwischen 876 und 895), der zeitweilig Archidiakon einer an das Territorium des genannten Klosters angrenzenden Gegend war. Auf die vermutete Wirkungszeit (und Datierung der Schrift) deutet die Bezeichnung des Widmungsträgers, des Abtes Bernardus, als »vocato, futuro vero archiepiscopo«. Falls dieser aber identisch war mit dem »archiepiscopus Bernardus«, der 830 einen Vertrag unterzeichnete, mit dem der Bischof von Langres dem Kloster Fons Besuensis (Bèze) Land zurückgab (vgl. Luc d’Achery, Spicilegium, P. 1723, Bd. 2, S. 406), wäre die Datierung noch etwas früher anzusetzen, was auch sonst plausibel erschiene.Die Schrift ist offenkundig aus anderen Texten zusammengetragen. Aurelianus beansprucht keine Originalität, sondern bekennt im vorangestellten Gedicht, er habe sein Geschenk an Bernardus aufgesammelt (»legi«), zusammengefügt (»compsi«) und niedergeschrieben (»scripsi«).