*24. März 1762 in Wien (nicht Dux), †29. Aug. 1823 (nicht 26. Mai) ebd., Gutsbesitzer, Mäzen und Komponist. Aus altem böhmischen Adel stammend (ein Vorfahre war der berühmte Feldherr Albrecht Wallenstein) wurde der jüngste Sohn von Graf Emanuel Philibert und Maria Anna Theresia, geb. Prinzessin von und zu Liechtenstein, in Wien erzogen und ausgebildet. Am 9. Juni 1787 trat er in den Deutschen Ritterorden ein und stand ab 1788 im Dienst von Kurfürst Erzherzog Maximilian Franz III. in Bonn; Waldstein war auch Mitglied des kurfürstlichen Staatsrates. 1792 empfahl er den jungen L. van Beethoven, den er wahrscheinlich über die Familie Breuning kennengelernt hatte, nach Wien (von Waldstein stammt die berühmte Widmung: »Durch ununterbrochenen Fleiß erhalten sie: Mozart’s Geist aus Haydns Händen«; vgl. Rexroth 31995, S. 53). Er blieb bis zu seinem Lebensende ein wichtiger Mäzen des Komponisten. Aufgrund politischer Differenzen wechselte Waldstein 1795 in englische, jedoch 1809 in österreichische Militärdienste. Nach seinem Austritt aus dem Deutschen Orden 1812 heiratete er Gräfin Isabella Rzewuska († 1818) und lebte abwechselnd in Böhmen und Wien. Staatsbankrott und Fehlspekulationen führten dazu, daß Waldstein bis 1816 fast sein gesamtes Vermögen einbüßte und verarmt starb....