*31. Aug. 1741 in Freystadt (Oberpfalz), †10. Febr 1816 in Paris, Komponist. Er war das sechste Kind des Schullehrers und Org. Andreas Martin. Mit zehn Jahren fand er Aufnahme im Jesuitenseminar in Neuburg/Donau und versah dort Organistendienste. Ab 1758 studierte er Philosophie in Freiburg i.Br., ging auf Wanderschaft (während dieser nutzte er den Decknamen Schwarzendorf) und erreichte im Frühjahr 1760 Nancy. Hier änderte er seinen Nach­namen in die italianisierte Form ab. Seine musikalischen Kenntnisse brachten ihm in Fléville die Gunst der Marquise von Desarmoises, in Lunéville die des polnischen Exilkönigs Stanislaus I., Herzog von Lothringen. Nach dessen Tod 1766 ging Martini nach Paris, wo Instrumentalwerke von ihm unter dem Namen Martini il Tedesco (um sich von G. B. Martini abzuheben) herauskamen. Martini kam in einflußreiche Kreise. Durch erfolgreiche Beteiligung an einem Wettbewerb für die Komposition eines Marsches der Schweizergarde errang Martini die Gunst des Herzogs von Choiseul, der ihm die Stelle eines Offiziers à la suite in einem Husarenregiment verschaffte. Martini wurde schließlich Dir. der Kapelle des Prinzen von Condé, 1773 verschaffte ihm der Prinz die Stelle des intendant de la musique am Hof.1787 wurde Martini inoffizieller Dir. der concerts de...