*1. Dez. 1781 in Paris, †23. Aug. 1839 bei Tarbes (Dép. Hautes-Pyrénées), Geiger und Komponist. Wie sein Onkel I. Berthaume, der nach der Mutter den Unterricht des Neffen übernahm, war Lafont ein Wunderkind, das elfjährig mit dem Onkel eine Konzerttournee durch Norddeutschland unternahm. Danach studierte Lafont zunächst zwei Jahre mit R. Kreutzer, dann kurze Zeit mit P. Rode. Als guter Sänger, als der er sich am Vorbild P.-J. Garats autodidaktisch ausgebildet hatte, trat er in den Konzerten des Théâtre Feydeau auch als expressiv gestaltender Sänger seiner französischen Balladen auf. Schon um 1800 eine Berühmtheit, teilte sich Lafont mit Kreutzer die Position des führenden französischen Geigers, nachdem Rode 1803 nach St. Petersburg gegangen war. Lafont führte das unstete Leben eines reisenden Virtuosen: Auf seinen Konzerttourneen besuchte er Italien, Deutschland, England, Holland und Rußland. Dort nahm er 1808 Rodes Stellung als Sologeiger des Zaren an. 1815 kehrte er, mit derselben Position von Ludwig XVIII. (1814/15–1824) betraut, nach Paris zurück. Lafonts Reisetätigkeit wurde dadurch aber kaum gemindert. Von nun an waren namhafte komponierende Klaviervirtuosen seine künstlerischen Partner: Fr. Kalkbrenner, I. Moscheles, George Alexander Osborne und H. Herz. Lafont starb in Folge eines Unfalls mit der Postkutsche auf dem Weg zwischen...