*3. Dez. 1787 in Brüssel, †28. März 1853 in Wien, Komponist. Als Sproß einer Seitenlinie des gleichnamigen altflandrischen Geschlechtes kam er nach der 1795 erfolgten Pensionierung seines Vaters, des niederländischen Staatsrates Peter Josef Albert von Lannoy, nach Graz. Nach dem Besuch des Gymnasiums (bis 1801) setzte er seine Studien in Brüssel und in Paris fort. Seit 1806 lebte er zumeist wieder in Graz und auf dem von seinen Eltern erworbenen Schloß Wildhaus bei Marburg/Drau (jetzt Viltovž) in der Untersteiermark. Aufführungen seiner Werke machten ihn zunächst in Graz bekannt, wo er mit Dichtern und Schriftstellern wie Johann Georg Fellinger, Johann Ritter von Kalchberg, Ignaz Carl Kollmann und mit dem Musiker Fr. E. Hysel d.J. verkehrte. Ab 1818 verbrachte er die Konzertsaison alljährlich in Wien. Dort war er im Vorstand der Gesellschaft der Musikfreunde tätig, dirigierte deren Konzerte und stand von 1830 bis 1835 dem Wiener Kons. vor, dessen Satzungen er umarbeitete. Auch leitete er nach dem Tode von Franz Xaver Gebauer (1784–1822) mit K. Holz und Ludwig Titze die Concerts spirituels bis 1848. Unter seinen Schülern ragt J. Vesque von Püttlingen hervor. A.-J. Boucher, F. David, G. Donizetti, Fr. Lachner, Fr. Liszt, F. Mendelssohn, I. Moscheles, Matteo Salvi und V. J. Kr....