* 12. April 1722 in Livorno (nicht Fibiana), † 7. Mai 1793 in Florenz, Geiger, Komponist und Musikpädagoge. Nach erstem Unterricht in Livorno kam Nardini 1734 zu G. Tartini nach Padua, wo er dessen bedeutendster Schüler wurde und seine Ausbildung um 1740 abschloß. Nach einer langjährigen Unterrichts- und Konzerttätigkeit, die ihn 1760 nach Wien und Dresden führte, wurde Nardini 1763 zunächst Kammervirtuose, dann KonzM. am Stuttgarter Hof während der Periode der musiktheatralischen Experimente von N. Jommelli und J. G. Noverre. Er hielt sich kurze Zeit in Braunschweig auf und kehrte 1766 in seine Heimatstadt zurück. In diesem Zeitraum ist wohl die Zusammenarbeit mit seinen Schülern Filippo Manfredi und G. M. Cambini sowie L. Boccherini in dem sog. Quartetto toscano anzusetzen, dessen Zusammenspiel Cambini (1804) rückblickend als mustergültig herausstellte. Nach einem erneuten Aufenthalt in Braunschweig 1767 trat Nardini 1768 in engen Kontakt zum toskanischen Hof; am 14. Juli 1769 wurde er zum KonzM. der Kapelle Pietro Leopoldos ernannt. In Florenz zählte Nardini durch eigene Auftritte und die seiner zahlreichen Schüler zu den bestimmenden Persönlichkeiten des Musiklebens; die Angabe, er sei auch KonzM. des Teatro della Pergola gewesen, trifft allerdings nicht zu. Zu Nardinis Schülern zählten J. Agus, G. Brunetti,...