*14. Mai 1652 in Wertheim (Franken), †14. Dez. 1732 in Eutin, Komponist, Arzt und Diplomat. Johann Philipp Förtsch war der Sohn des Bürgermeisters von Wertheim und erhielt den ersten musikalischen Unterricht während seiner Frankfurter Gymnasialzeit, vermutlich bei Joh. A. Herbst. Über Förtschs Leben unterrichtet sein selbst verfaßter lateinischer Lebenslauf im Vorwort seiner gedruckten Disputatio (1681). Dort berichtet er, daß er nach dem Medizin- und Jurastudium in Jena und Erfurt (1671–1674) durch Deutschland, Holland und Frankreich reiste, wo er »überall fleißig notierte, was seiner Sache am meisten dienlich schien« und dabei »die Musik nicht aus dem Sinne« (zit. nach C. Weidemann 1955, S. 11) ließ. Wer in dieser Zeit seine Lehrer gewesen sind, ist nicht sicher überliefert. Zwar führt Joh. G. Walther an, Förtsch habe die Komposition »von dem seel. Capellmeister zu Weissenfels, Herrn Johann Philipp Kriegern erlernet« (1732, S. 252), ein solcher Unterricht ist indes nicht belegbar, müßte aber auf Kriegers Amtszeit in Bayreuth (etwa 1670–1672) datiert werden. Ab 1674 ist Förtsch bereits als Kantoreisänger in Hamburg nachgewiesen. Neben seiner Tätigkeit als Tenorist im Ratschor trat er ab 1678 als Sänger in der neu gegründeten Hamburger...