*25. Mai 1572 in Kassel, †15. März 1632 in Eschwege, Mäzen und Komponist. Moritz erhielt bei Tobias von Homberg und Caspar Cruciger sowie an der Univ. Marburg eine glänzende universale Bildung; der Beiname der Gelehrte wurde ihm später zu Recht verliehen. Kpm. G. Otto unterwies ihn seit 1586 in Musiktheorie und -praxis, u. a. lassen seine Lautensätze darauf schließen, daß Moritz ein guter Lautenist gewesen ist. 1592 trat er die Regierung an, heiratete ein Jahr darauf Agnes von Solms († 1602) und 1603 Juliane von Nassau-Siegen. 1598 gründete er das Collegium Mauritianum, eine Hofschule, in der außer Adligen auch bürgerliche Kapellknaben (darunter H. Schütz) erzogen wurden. 1596 und 1600 ließ er glänzende Hoffeste anläßlich der Taufen seiner Kinder Elisabeth und Moritz veranstalten. 1603 bis 1606 wurde der erste feste Theaterbau Deutschlands errichtet, das Ottoneum; dort spielten englische Komödianten, Moritz steuerte eigene Stücke bei, die Hofkapelle wirkte mit. Die 1605 erlassenen Verbesserungspunkte im Sinne eines radikalen Kalvinismus führten zu Konflikten mit dem Adel. Unglückliches Taktieren im Dreißigjährigen Krieg zwang ihn 1627 zur Abdankung.