*28. Jan. 1841 in Baldenheim bei Schlettstadt (Elsaß), †28. Mai 1890 in Straßburg, Komponist. Nessler stammte aus einem prot. Pfarrhaus. Er studierte in Straßburg Theologie und bei Th. Stern Komposition. Während dieser Zeit debütierte er mit geistlichen Chören und Gelegenheitswerken. Als die theologische Fakultät der Univ. Straßburg an diesen Arbeiten Anstoß nahm und ihn exmatrikulierte, beschloß er, noch bestärkt durch den Erfolg seiner Oper Fleurette (1864 Straßburg), sich ganz der Musik zu widmen. 1864 ging er nach Leipzig zu M. Hauptmann und betätigte sich neben seinem Studium als Dgt. von Männerchören. 1870 wurde er ChDir. am Leipziger Stadttheater und übernahm acht Jahre später die Stelles des Kpm. am dortigen Carola-Theater. Schon seit 1867 hatte er mit unterschiedlichem Erfolg mehrere Opern herausgebracht. Das erste Werk, das über ganz Deutschland Verbreitung fand, war der Rattenfänger von Hameln (1879 Leipzig). Durch die Anerkennung ermutigt, gab er 1880 seine Stellung als Theaterkpm. auf, um sich vorwiegend seinem kompositorischen Schaffen zu widmen; nur die Direktion des Leipziger Sängerbundes behielt er bei. Auch die folgende Oper Der wilde Jäger (1881) wurde sehr günstig aufgenommen. Alle bisherigen Erfolge aber übertraf bei weitem die Oper...