1. Matthias, * 1618 oder 1619 (vor dem 3. April 1619) in Niederdorla (Thür.), † 24. Febr. 1674 in Hamburg, Organist und KomponistWeckmann, MatthiasMatthias Weckmann. Der Sohn des Pfarrers, Dichters und Org. Jacob Weckmann trat 1628 oder 1629 als Kapellknabe in die Dresdner Hofkapelle ein, wo er unter die Obhut des kurz zuvor aus Italien zurückgekehrten Hofmusikers C. Kittel gestellt wurde. Weitere prägende Persönlichkeiten seiner Jugendzeit waren der Hoforg. Joh. Klemm sowie vor allem der Hofkapellmeister H. Schütz, den er als seinen »väterliche[n] Freundt« (Organistenchronik, zit. nach L. Krüger 1933 [im folgenden: OC], S. 207) betrachtete. Nach dem Stimmwechsel wurde er 1633 von Schütz nach Hamburg gebracht, um drei Jahre auf Kosten des Sächsischen Kurfürsten bei dem Sweelinck-Schüler J. Praetorius (II) das Orgelspiel zu erlernen; hier hörte er auch H. Scheidemann. Im August 1637 brachte Weckmann Schützsche Musikalien von Dänemark nach Dresden. Seit Sept. 1639 offiziell Org. des Kurprinzen, wurde Weckmann 1641 zum 1. Hoforg. und Ausbilder der Chorknaben bestallt. In den 1640er Jahren suchte er, wie andere Musiker der Kapelle, wegen der Kriegswirren und chronischen Gehaltsrückstände sein Heil andernorts. Im Sept. 1642 reiste er zusammen mit Schütz nach Dänemark, wo...