* 12. Februar (31. Januar) 1851 in St. Petersburg, † 18. (5.) August 1914 in St. Petersburg, Pianistin und Klavierpädagogin. Der Vater, Hofrat in St. Petersburg, gab ihr ersten Musikunterricht, den Wiespolsky am Französischen Pensionat fortsetzte. Sie kam 1865 in die Vorbereitungsklassen von Aleksandr Villuan (Villoing) und Karl van Ark am Konservatorium St. Petersburg, dann studierte sie dort von 1866 bis 1870 Klavier bei Th. Leschetizky (Leszetycki), der eine von A. Rubinštejn angeregte zusätzliche Gesangsausbildung verwarf. Die Studiengänge Komposition, Instrumentation, Kontrapunkt und Harmonie bei N. Zaremba und Julij Iogansen (Johannsen) schloß sie 1871 ab und begann dann zu konzertieren. Schon 1869 war sie mit Chopins Klavierkonzert e-Moll im Mozarteum Salzburg unter Leschetizkys Leitung sowie in St. Petersburg mit Beethovens Klavierkonzert G-Dur debütiert. Ihre Konzertreisen führten zunächst 1871 nach Baden-Baden, 1872 Norddeutschland, 1873 Wien und Budapest, dann 1874 bis 1876 nach Frankreich, Belgien, Holland, England, Deutschland, einige Ostseestaaten und Moskau. Nach einer vielbeachteten Amerikatournee von Oktober 1876 bis Juni 1877, bei der sie 106 Konzerte gab, konzertierte sie in Europa mit Unterbrechungen bis März 1908, auch als Duo mit L. Auer sowie mit diesem und dem Cellisten Aleksandr Veržbilovič (Wierzbiłłowicz) im Trio. Nach der Auflösung ihrer Ehe (1878–1892)...