* get. 31. Mai 1674 in Jena, † 13. April 1708 in Kopenhagen, Komponist und Theoretiker. Niedt stammte aus einer Musikerfamilie und war der Sohn des Harfenisten Niclas Niedt. Friedrichs Ehe mit Anna Dorothea (ca. 1675–1733) entstammte ein Sohn Fridrich Ludewig (1706–1731). Über seine beiden ersten Lebensjahrzehnte ist nichts bekannt. Am 14. April 1694 wurde er an der Univ. Jena immatrikuliert, wo er vermutlich Jura studierte, denn auf dem Titelblatt der Erstauflage der Musikalischen Handleitung bezeichnete er sich als Notar. Ab 1695 nahm er Unterricht bei Johann Nikolaus Bach (1669–1753), einem Vetter des Thomaskantors. Kurz vor 1700 zog er nach Kopenhagen, wo er weitere Teile seiner Handleitung verfaßte und eigene Kompositionen schuf (Tl. 3, S. 35 und 40; WaltherL), von denen offenbar nur zwei vierstimmige Motetten (in: DDT 49/50, Nr. 21 und 34; Zuschr. nicht gesichert) überliefert sind. Am 7. Mai 1704 bewarb er sich vergeblich um das Organistenamt an der Nikolaikirche, so daß er weiterhin sein »Brod eben nicht mit der Music […], sondern mit andern […] Wissenschaften« verdienen mußte (Handleitung, Tl. 3, S. 40).