*30. April 1331, †1. Aug. 1391, Graf von Foix und Vicomte von Béarn (seit 1343). Gastons Territorium bestand aus Ländereien im Süden Frankreichs, die teilweise französischer (Foix), teilweise englischer Lehenshoheit (Béarn) unterstanden. Gaston entwickelte zunächst pro-französische Sympathien, welche das Haus Valois durch die Heirat Gastons mit Agnes von Navarra (1349 Paris) zu konsolidieren suchte. Die Lage änderte sich in den 1350er Jahren, als Gaston zunehmend gegen die Valois für Agnes’ Bruder, Karl II. (›den Bösen‹) von Navarra, Partei ergriff (Karl II. trat zu dieser Zeit neben Johann II. von Valois und Eduard III. von England als dritter Prätendent auf den französischen Königsthron politisch in den Vordergrund), doch kam es später zum Zerwürfnis zwischen Gaston und Karl II. und (wohl mit daraus resultierend) 1363/64 zur Verstoßung von Karls Schwester Agnes von Gastons Hof. 1357/58 nahm Gaston – wie viele andere prominente westeuropäische Adlige seiner Zeit – an einer der jährlichen Kampagnen des sich über das ganze 14. Jh. hinziehenden Kreuzzugs des Deutschen Ordens gegen die heidnischen Litauer teil (sog. Preußenreisen). Nach der Neutralisierung Karls des Bösen (1359) und einem entscheidenden militärischen Sieg Gastons über die territorial und politisch mit ihm rivalisierenden Grafen von Armagnac (Schlacht von...