*29. März 1616 in Nürnberg, †14. April 1655 ebd., Organist und Komponist. Johann Erasmus Kindermann wuchs als Sohn des Kammachers Hans Kindermann und dessen Frau Ursula, geborene Gebel, auf. Über Schulbildung und musikalische Ausbildung insbesondere zum Org. und Komponisten gibt es keine Belege. In Briefen berichtet Kindermann, er habe Musikunterricht bei Joh. Staden d.Ä. erhalten, dem in den 1630er Jahren führenden Musiker der Stadt. Ein Erlaß der Stadt aus dem Jahr 1634 ermöglichte dem 19jährigen eine Italienreise. Im Jan. 1636 erscheint in den Akten des Rates Kindermann als zweiter Org. an der Marienkirche. Diese Stelle hatte er bis Anfang 1640 inne. Am 17. Juni 1640 starb der Egidien-Org. Caspar Neuinger. Im Aug. bewarb sich Kindermann um die Stelle des Org. der Freien Reichsstadt Schwäbisch Hall. Bevor es zur Vertragsunterzeichnung kam, übertrug der Nürnberger Rat Kindermann vermutlich ab Okt. die Position des Org. an St. Egidien. Die Stelle behielt er bis zu seinem Tod im Jahr 1655. Bewerbungen um Positionen in Augsburg und Frankfurt am Main blieben nach dem Dreißigjährigen Krieg erfolglos. Briefe und handschriftlich überlieferte, großbesetzte Konzerte zeigen Kindermanns Interesse an auswärtigen Stellen und den Wunsch, sich außerhalb Nürnbergs als Komponist und...