*13. Jan. 1690 in Grünstädtel (Erzgebirge), †27. Nov. 1749 in Gotha, Komponist und Kapellmeister. Als zweites von neun Kindern des Kirchenschullehrers und Org. Heinrich Stölzel (1657–1718) und seiner Frau Anna Katharina (1669–1719) geboren, wurde Gottfried Heinrich Stölzel von frühester Jugend an musikalisch unterwiesen. Die grundlegende Ausbildung in Generalbaß und Satztechnik erhielt er ab 1703 während seiner Schuljahre in Schneeberg von Christian Umblaufft, einem Schüler des Thomaskantors J. Schelle. Für die sich anschließende Zeit auf dem Gymnasium in Gera war nicht nur der Musikunterricht bei Emanuel Kegel, dem gräflichen Kapelldir., prägend, sondern auch der Kontakt mit anspruchvoller höfischer Musikpflege und die intensive Beschäftigung mit der Literatur. 1707 schrieb sich Stölzel an der Univ. Leipzig ein, um, dem Wunsch seiner Eltern entsprechend, Theologie zu studieren. In der Großstadt fand er Gelegenheit, die Werke damals berühmter Zeitgenossen zu hören und sich mit dem zeitgenössischen Opernschaffen vertraut zu machen. M. Hofmann, der Leiter des von Telemann 1702 gegründeten Collegium musicum, förderte ihn durch kompositorische Anleitung und die Aufführung seiner Werke. Die persönlichen Bekanntschaften mit Musikern wie Joh. Fr. Fasch und G. Pisendel fallen in diese Leipziger Zeit und währten z. T. über Jahrzehnte.1710 verließ Stölzel Leipzig...