* get. 12. Jan. 1674 in Teuchern (Herzogtum Sachsen-Weißenfels), † 12. Sept. 1739 in Hamburg, Komponist, Opernkapellmeister und Domkantor. Die maßgeblichen Beiträge zur Biographie Keisers haben nach Joh. Mattheson (1740) erstmals Friedrich Albert Voigt (1890) geleistet, daneben Josef Sittard (1886) und Torben Krogh (1924 und 1929) für die Aufenthalte außerhalb Hamburgs; nach diesen dann erst wieder in jüngerer Zeit Klaus-Peter Koch (1989 u.ö.). Der Vater Gottfried Keiser (um 1650 – zwischen 1712 und 1732) ist 1668/69 als Musiker am Hof zu Reuß-Obergreiz erstmals aktenkundig, zwischen 1671 und 1675 dann als Org. und wohl auch Schullehrer in Teuchern, wo er am 11. Sept. 1673 Agnes(a) Dorothea von Etzdorff (1657–1732) heiratete. Nach Mattheson soll Gottfried Keiser, dessen Schaffen fast gänzlich verschollen ist (s. Werke D. VI.), »ein guter Componist gewesen seyn« (1740, S. 125f.). Möglicherweise wegen der Differenzen über das geringe Salär als Org. und die von Gottfried Keiser abgelehnte Verpflichtung, Schulunterricht zu erteilen (Voigt 1890, S. 158f.), verließ er Teuchern und wohl auch seine Familie bereits im Jahre 1675 wieder und hielt sich zunächst im Raum Greiz, später dann in der Gegend um Lüneburg/Hamburg herum auf, vermutlich ohne dauerhafte Anstellung. Bei wem...