1. Wilhelm (Friedrich), * 10. Aug. 1802 in Aschersleben, † 4. Aug. 1872 in Berlin, Instrumentalist, Kapellmeister, Komponist, Arrangeur, InstrumentenbauerWieprecht, Wilhelm (Friedrich)Wilhelm (Friedrich) Wieprecht und Reorganisator der preußischen Militärmusik. Von seinem Vater Friedrich Jacob Wieprecht (* 22. Febr. 1771 in Aschersleben, † 30. Mai 1845 ebd.), Militärtrompeter, seit 1807 Stadtmusiker in Aschersleben, »hauptsächlich für die Violine« bestimmt, mußte Wilhelm Wieprecht »fast alle Blase-Instrumente erlernen« (C. Frhr. von Ledebur 1861, S. 642). 1819 ging er nach Dresden, 1821 nach Leipzig, wo er als Violinist, Posaunist und Klarinettist am Stadttheater und im Gewandhausorch. wirkte. Dort nahm er auch Kompositionsunterricht. 1824 wurde Wieprecht Kammermusiker der Kgl. Kapelle in Berlin. Die dortige »Militairmusik machte einen solch’ gewaltigen Eindruck auf mein jugendliches Gemüth, dass ich von jener Zeit untrennbar von ihr blieb« (ebd.). Weitere Studien »in diesem Kunstzweige« (ebd.) animierten ihn u. a. zur Verbesserung der Ventile an den Blechblasinstrumenten und führten – zusammen mit dem Berliner Instrumentenbauer Johann Gottfried Moritz (1777–1840) – zur Erfindung der 1835 patentierten Baßtuba und anderer Instrumente. Als »Folge« ­seiner »Bestrebungen im Gebiete der Militairmusik...