Im Bereich der bildenden Kunst bezeichnet der Begriff Arabeske eine Ornamentform. Er tritt auf in musikästhetischen Schriften, als Titel musikalischer Kompositionen und benennt eine Tanzfigur des Balletts. Im Unterschied zum heutigen Sprachgebrauch wurden bis ins 19. Jh. die Arabeske und die Groteske in der Malerei terminologisch nicht streng unterschieden. Diese Eigentümlichkeit des Sprachgebrauchs bestimmt die Bedeutung des Begriffs der Arabeske bei H. Chr. Koch. Koch nimmt 1807 in sein Kurzgefaßtes Handwörterbuch der Musik einen Artikel Arabesken auf: Er erläutert die Arabesken in der Malerei mit einem Zitat aus Johann August Eberhards Handbuch der Aesthetik für gebildete Leser aus allen Ständen (Tl. 2, Halle 1803, S. 289) als dem Bereich des Widersinnig-Lächerlichen zugehörig. Tonstücke müssen – so Koch -, um dem Titel »Arabesken« zu entsprechen, »Ausflüsse einer muthwillig scherzenden Phantasie« (S. 34) sein. F. G. Hand kommt auf den Begriff im Zusammenhang mit dem musikalischen Charakter des Capriccio und der Phantasie zu sprechen. Gegen den Vergleich einer Komposition mit der Arabeske wendet Hand ein, daß der Ornamentform die »Selbständigkeit eines Kunstwerks« abgehe (Tl. 2, 21847, S. 303). Ideengeschichtlich von...