fl. im dritten Viertel des 13. Jh., Trouvère aus Berneville (Pas-de-Calais) nahe Arras. Gillebert de Berneville können 31 Lieder zugeschrieben werden (23 Minnelieder, 4 Jeux-partis, 2 Scheltlieder, ein Frauenlied und eine Pastourelle). Das an den um 1250 dichtenden Colart le Boutillier gerichtete Lied »Je n’eüsse« (RS 417) wird von Hs. T als (auf dem Pui von Arras) gekröntes Lied hervorgehoben. Ob Gillebert der im Nekrolog der Spielleute und Bürger von Arras (R. Berger 1963 und 1970) 1271/72 eingetragene »A Ghilebert Belin« ist, muß gerade wegen des Namens »Belin« bezweifelt werden (vgl. Ausg. K. Fresco 1988, S. 45f.). Allerdings nötigt auch keines der datierbaren Stücke Gilleberts, seine Aktivität über die Pestjahre 1272/73 hinaus anzunehmen. In seinen vier Jeux-partis hat er neben einer »Dame de Gosnai« (RS 931) und einer fiktiven »Amours« (RS 1075) den Trouvère Thomas Herier (1240/1270) als Partner und ist selbst Partner des Herzogs von Brabant (Heinrich III., 1248–1261) in »Biau Gilebert« (RS 491). Im ersteren (»Thumas Herier«, RS 1191) sind Richter Robert le Bouteillier († wohl 1260) und Mikiel le Waisdier († 1272); im zweiten sind Richter Raoul de Soissons (vom Kreuzzug zurück 1254) und der ›Graf von...