bezeugt von 1180 bis zu seinem Tode am 17. Dez. 1219 oder 1220, pikardischer Trouvère. Conon de Béthune werden mit einiger Sicherheit von Axel Wallensköld (1921) zehn Lieder zugeschrieben (R. W. Linker 1979 zählt auch das unsicher zugeschriebene RS 1960 mit auf), die bis auf eines (RS 303) alle mit Melodie und in mehreren Fassungen überliefert sind (vgl. Ausg. H. van der Werf 1977, S. 283–314). Er entstammt einer der bedeutendsten französischen Adelsfamilien, sein Vater ist Robert V. von Béthune (er fiel bei der Belagerung von Akkon 1191). Durch die Heirat seines Großvaters Guillaume I. (†1144) mit Clémence d’Oisi ist er mit den Grafen von Hennegau und Flandern und dem zukünftigen Kaiser Balduin I. (1171–1206; lat. Kaiser 1204/05) von Konstantinopel und seinen Nachfolgern auf dem byzantinischen Kaiserthron verwandt. 1180 erscheint er mit seinem Vater und seinen vier Brüdern zum erstenmal als Zeuge in einer Urkunde. Im Geleit eines seiner Kreuzlieder merkte er an, daß er das Singen von Kindheit an bei einem Verwandten, dem Trouvère Huon III. d’Oisy (dichtete ab ca. 1171, † 1190), gelernt habe (»mon mastre d’Oissi,/Qui m’at apris a chanter tres m’anfance«). In jungen Jahren (1179/80) weilte er am französischen Königshof: In seinem Lied RS...