fl. um 1300, wohl bis ins 2. Jahrzehnt des 14. Jh., Dichter und Komponist. Lescurel ist nur durch eine Werkzusammenstellung im Anhang der interpolierten Aufzeichnung des Roman de Fauvel belegt (F-Pn fr.146, fol. 57r-62v). Die Überlieferung und die Notation seiner Kompositionen verweisen ins frühe 14. Jh. (mit einer Entstehung des Erhaltenenen vor dem Ausgang des zweiten Jahrzehnts), Aussagen der Texte ebenso eindeutig auf ein Wirken in Paris. Die ältere Identifikation mit einem 1304 gehängten Kleriker (C. V. Langlois 1927) ist nicht gesichert, der Name in Paris mehrfach nachzuweisen (M. und R. Rouse 1998). Die erhaltene Zusammenstellung der Werke umfaßt nach dem dreistimmigen »A vous douce debonaire« 32 einstimmige Lieder sowie zwei diz entez: längere Dichtungen, deren Strophen jeweils von einem notierten Refrain beschlossen werden, der in Aussage und Reim mit der vorangehenden Strophe verbunden ist. Der Bestand ist alphabetisch geordnet, reicht bis zum Buchstaben G und dürfte daher nur einen Ausschnitt des Œuvre bieten.