*10. Sept. 1751 in Cento bei Bologna, †7. Nov. 1827 in Neustrelitz, Geiger und Komponist. Nachdem Campagnoli zunächst von seinem Großonkel Giuseppe musikalisch ausgebildet worden war, verließ er seine Heimatstadt, um bei Dall’Occa in Bologna und später bei G. Tartinis Schüler Paolo Guastarobba in Modena zu studieren. Er spielte in verschiedenen Orch. (Bologna, Cento) und lernte 1768 in Cento Fr. Lamotte kennen, dem er nach Venedig und Padua folgte. 1770 trat Campagnoli erfolgreich in Rom, Faenza und auch in Florenz auf, wo er sich mindestens fünf Jahre aufhielt, um seine Studien mit P. Nardini fortzusetzen und gleichzeitig am Teatro della Pergola zu spielen. Durch Ch. A. Campion[i] lernte er 1772 G. B. Martini (vgl. A. Schnoebelen [1979] , S. 105) kennen, mit dem er in Verbindung blieb, wie ein Brief von A. Raaf(f) vom 26. Jan. 1784 erkennen läßt (vgl. P. Petrobelli [1973/74] , S. 270). Bald darauf unternahm Campagnoli zahlreiche Konzertreisen, doch war er dazwischen wiederholt seßhaft als führender KonzM. angesehener Kapellen (u. a. 1776–1779 als KonzM. des Fürstbischofs von Freising angestellt; seit 1779 MD. Karls von Sachsen, des Herzogs von Kurland in Dresden; ab 1797 KonzM. des Orch. des Gewandhauses in Leipzig). Dennoch gab er die Konzertreisen nicht völlig auf. 1801 ging...