1. Karlheinz, *22. August 1928 in Mödrath (bei Köln), †5. Dezember 2007 in Kürten (bei Köln), KomponistStockhausen, KarlheinzKarlheinz Stockhausen.1. Kindheit und JugendDer älteste Sohn eines Volksschullehrers ist unter ärmlichen und schwierigen Familienverhältnissen im bergischen Land aufgewachsen. Seine Mutter, die gern Klavier spielte und sang, unternahm 1932 in depressiver Erschöpfung einen Suizidversuch und wurde in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. 1941 fiel sie in Hadamar einer sog. Euthanasie-Mordaktion zum Opfer. Der Vater hatte Mühe, seine Kinder an wechselnden Wohnorten zu versorgen. Erst nach seiner Beförderung zum Oberlehrer fand er 1935 eine längerfristige Bleibe in Altenberg. Hier erhielt Karlheinz seinen ersten Klavierunterricht. Schon nach einem Unterrichtsjahr konnte er bei Dorf- und Vereinsfeierlichkeiten mit kurzen populären Stücken auftreten. 1938 erlebte der religiös aufgeschlossene Grundschüler, daß das Kruzifix im Klassenraum abgehängt und das Schulgebet abgeschafft wurde. Niemand wagte mehr, in der Öffentlichkeit zu beten. Auch sein Vater, der nach der Beförderung zum Oberlehrer in die Partei eingetreten war und seinen Sohn oft zu politischen Zwecken Geld sammeln ließ, betete seitdem nur noch heimlich. Als Karlheinz (anläßlich eines Bischofs-Besuchs) gegen die politische Unterdrückung der Religion öffentlich in einem selbstverfaßten...