1. Samuel, * get. 4. Nov. 1587 in Halle (Saale), † 24. März 1654 ebd. Über Kindheit und erste Ausbildung ist nichts bekanntScheidt, SamuelSamuel Scheidt. Scheidt besuchte wahrscheinlich das Gymnasium in Halle, wo als musikalische Lehrer die Kantoren Matthäus Birkner und Georg Schetz wirkten. Für die organistische Lehre kommen Freunde der Familie, die Org. Wolff Eisentraut d.J., Salomon Cramer sowie der Orgelbauer und Org. H. Compenius d.J. in Frage. Ein Besuch des jungen Scheidt auf dem berühmten Organistentreffen 1596 in Gröningen mit Eisentraut ist denkbar; dort wären Kontakte u. a. zu »Antonius Deiwes/ von Leipzig« (laut R. Wustmann 1909 Thomasorg. Andreas Düben), H. Praetorius (Hamburg) und Antonius Schild (Hannover) möglich gewesen (drei Väter von Mitschülern Scheidts bei Sweelinck) sowie zu M. Praetorius (Wolfenbüttel) und den Brüdern Haßler (Nürnberg/Augsburg; s. Organistenliste bei A. Werckmeister 1705). Der in dieser Zeit in Halle gepflegte Orgel-/Clavierstil dürfte dem der Celler Tabulatur (1601) und der Orgelwerke des M. Praetorius nahe gewesen sein. 1599 erscheint Scheidt in der Matrikel der Univ. Leipzig; ein Studium fand aber wohl nicht statt. Bereits 1603 wurde er Org. an der Moritzkirche in Halle. Vermutlich 1607 bis 1609 ging er nach Amsterdam zu J. P. Sweelinck, wohl...