*17. Nov. 1787 in Halle/Saale, †19. Mai 1858 ebd., Komponist und Organist. Naue absolvierte in seiner Heimatstadt die Lateinschule der Franckeschen Stiftungen und belegte philosophische Vorlesungen an der Friedrichs-Universität. Seine musikalische Ausbildung erhielt er bei D. G. Türk, C. Fr. Zelter und Joh. Fr. Reichardt. Bildungsreisen führten ihn u. a. nach Prag und Wien, bevor er 1816 in Halle die Stelle des Org. an der Marienkirche antrat (bis 1835). Im gleichen Jahr wurde er Dir. des Stadtsingechores, 1817 Universitäts-MD. Durch die Ausübung dieser Ämter, zu deren Aufgabe ihn 1855 eine Erblindung und ausgeprägter Eigensinn zwangen, sowie durch die Gründung einer Singakad. (1814), die Durchführung von Abonnementskonzerten (ab 1814/15) und die Organisation von Musikfesten (1829 und 1835) prägte Naue wesentlich das hallische Musikleben der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.