* 19. Febr. 1743 in Lucca, † 28. Mai 1805 in Madrid, Komponist und Cellist. Luigi Boccherini (sein erster Taufname scheint nie benutzt worden zu sein) war das dritte Kind des Musikers Leopoldo Boccherini (1712–1766) und dessen Ehefrau Maria Santa, geb. Prosperi († 1776), beide aus Lucca. Die Tätigkeiten als Sänger und »contrabassista soprannumerario« (G. Puccini, Libro delle musiche Annue ed Avventizie, Libro B, Eintrag 4.-6. Juni 1753, Ms. I-Las, fol. 57r, Deposito dell’Istituto Musicale Pacini 2), gelegentlich auch als Violoncellist, die Leopoldo seit 1747 in der Cappella Palatina von Lucca ausübte, erlaubten der Musikerfamilie nur bescheidene Verhältnisse. Luigis älterer Bruder Giovanni Gastone (* 1742, † um 1800) begann 1756 eine Laufbahn als Ballett-Tänzer (u. a. Triest, Wien, Rom) und fungierte ab 1773 am Wiener Burgtheater als »Theatraldichter«, wo er mit R. Calzabigi zusammenarbeitete und hauptsächlich mit Libretti für komische Opern (u. a. für A. Salieri und F. L. Gaßmann) und für J. Haydns Il ritorno di Tobia von 1775 hervortrat; Luigis ältere Schwester Maria Ester (* 1740, Todesjahr unbekannt) wurde schon in jungen Jahren eine beliebte und erfolgreiche Solotänzerin am Burgtheater in Wien, wo sie auch mit...