* get. 26. Sept. 1759 in Markt Türnau, Mähren (Městečko Trnávka, Tschechische Republik), † 3. Aug. 1835 in Baden bei Wien (Niederösterreich), Komponist und Theaterkapellmeister. Der Sohn des fürstlich-liechtensteinschen Meierhof-Verwalters Bartholomäus Müller und dessen Ehefrau Elisabeth hatte schon in seiner frühen Jugend von Schulmeistern in Markt Türnau, dann in Altstadt (Staré Město) und Kornitz (Chornice), wohin seine Mutter nach dem Tod des Vaters gezogen war, sowie im Selbststudium zahlreiche Instrumente erlernt. Bereits 1775 komponierte er zur Primiz seines Bruders Johann (1752–1828) eine Messe und wurde in der Folge im Benediktinerstift Raigern (Rajhrad) von dem auch als Komponisten tätigen Regens chori M. J. Haberhauer weiter ausgebildet. Müller schrieb damals Gelegenheitsstücke (u. a. Harmoniemusiken) für den Gebrauch des Stiftes (in den dort erhalten gebliebenen autogr. Notenkopien Müllers aus den Jahren 1778–1781 bezeichnete er sich als Trompeter). Er soll auch Probst Othmar Konrad an den Hof des in Johannesberg (Jánský Vrch) residierenden Bischofs von Breslau (Wrocław), Philipp Graf Schaffgotsch, begleitet haben. Diese Information geht jedoch lediglich auf die einzige erzählende Quelle zur Biographie Müllers bis 1782 zurück (Allg. Theaterzeitung, 1835, S. 641), ebenso jene, daß er Schüler des dort als Kpm. wirkenden C. Ditters von Dittersdorf gewesen sei. Sicher ist, daß Müller 1782 3. Violinist...