* Februar 1661 in Paris, † 7. September 1741 in Lunéville, Komponist. Henry Desmarest stammt aus einer armen bürgerlichen Familie, die zuvor keine Musiker hervorgebracht hatte. Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahre 1668 wurde er als Page in die Chapelle royale aufgenommen, die unter Leitung von Henry Du Mont und Pierre Robert stand, und nahm an den Aufführungen der ersten Grands motets und der Tragédies en musique Lullys teil. Er war Schüler Du Monts, Roberts und Lullys. Bis 1678 blieb er Mitglied der Hofkapelle und war damit mit dem kirchenmusikalischen Repertoire bestens vertraut. Mit seinen Kompositionen erregte er schon früh die Aufmerksamkeit des Königs und wurde zwischen 1678 und 1683 mehrfach als ordinaire de la musique du Roy bezeichnet. Philippe Marquis de Dangeau berichtete in seinem 1684 begonnenen Journal (Ch. Masson, Le Journal du Marquis de Dangeau 1684–1720:ex traits concernant la vie musicale à la cour, in: Rercherches sur la musique française classique 2, S. 193-223 passim) über den Erfolg seiner frühen Bühnenwerke, so das Idylle pour la naissance du Duc de Bourgogne, das 1682 am Hof aufgeführt wurde, und die Tragédie...