*24. Dez. 1773 in Salzburg, †21. Mai 1812 in London, Pianist und Komponist. Zum Bekanntenkreis der Familie – Wölfls Eltern waren der in fürstbischöflichem Dienst stehende Verwaltungsjurist Johann Paul Wölfl und Theresia, verwitwete von Sechzern, geb. von Preysing – gehörte der gleichfalls im salzburgischen Hofdienst stehende L. Mozart, der wohl Josephs musikalische Begabung früh erkannt hat und ihn als Schüler annahm. Siebenjährig spielte Wölfl erstmals öffentlich in Salzburg ein Violinkonzert, 1783 kam er als Domsängerknabe in das Kapellhaus, wo er nun offiziell bei L. Mozart und M. Haydn Unterricht erhielt. Nach erfolgter Mutation im Jahre 1786 nahm er bis zu dessen Tod 1787 weiterhin (privat) Unterricht bei L. Mozart. Die Jahre 1787 bis 1790 gelten als die ›dunklen Jahre‹ in Wölfls Biographie. Denkbar ist, daß der junge Musiker, der in dieser Zeit zu einem Mann von »sechs Fuß Höhe« mit einer »Riesenhand« mit Duodezimen-Spannweite (I. von Seyfried 1832, Anh. S. 6) heranwuchs, sich gänzlich zurückzog und einem intensiven Selbststudium widmete. Denn 1790 erschien er bei W. A. Mozart in Wien als fertiger Klaviervirtuose. Dieser empfahl ihn an den Grafen Michaƚ-Kazimierz Ogiński (1731–1799), der ihn 1791 in Slonin (heute Zlonin, Polen) als...