* 5. März 1932 in Budapest, † 1. August 2016 in Jerusalem, Komponist, Pianist, Pädagoge und Musikethnologe. Hajdu konnte als Kind dem Budapester Ghetto entkommen und überlebte nur knapp den Holocaust. Er war kein praktizierender Jude und besuchte sogar eine christliche Schule. Ab 1949 studierte er an der Budapester Akademie unter Z. Kodály und P. Járdányi, die sein umfangreiches Forschungsprojekt über die ungarischen Roma unterstützten; später publizierte er Artikel über Zigeunermusik und verwendete sie auch in seinem eigenen Schaffen (Gypsy Cantata, 1955). Die Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes 1956 veranlasste Hajdu, aus Ungarn zu flüchten und nach Paris zu gehen, wo er ein Studium bei O. Messiaen begann. Der zu diesem Zeitpunkt in Deutschland und Frankreich einflussreiche Serialismus blieb ihm jedoch fremd. Hajdu, der für kurze Zeit auch in Italien tätig war und von gelegentlichen Filmmusikaufträgen lebte, nahm 1960 vorübergehend eine Dozentenstelle am Kons. in Tunis an und widmete sich ethnologischen Studien. In dieser Zeit besann er sich auch – angeregt durch seine jüdischen Freunde und eigene Talmudstudien – auf seine jüdischen Wurzeln. Nach der Rückkehr nach Frankreich wurde er von Israel Adler zur Auswanderung nach Israel ermutigt,...