* 15. Mai 1759 in Wien, † 1. Februar 1824 in Wien, Pianistin, Komponistin und Pädagogin. Die in ihrer frühen Kindheit erblindete Paradis trat zunächst als Sängerin und Musikerin (Spinett, Cembalo, Orgel), als Wunderkind, später als Pianistin öffentlich in Erscheinung. 1781 beantwortete sie eine oft gestellte Frage: »Ob man mir die Noten vorschlage, oder ob ich nach dem Gehöre spiele? Ich habe zween vortreffliche Flügel [Cembali?]. Man spielt mir die Stücke vor, und ich versuche es gleich nachzuspielen.«(M. Th. Paradis 1781, S. 245). Zu ihren Lehrern zählten u. a.  Leopold Koželuh (Klavier), Vincenzo  Rhighini (Gesang), Karl  Frieberth, Antonio  Salieri (Theorie) und Abbé Vogler (Theorie, 1784 in Paris). Von 1783 bis 1787 unternahm sie als Pianistin eine ausgedehnte Konzertreise, wobei ihre 14 Auftritte in Paris (1784) den Höhepunkt bildeten. Ebenso erfolgreich waren im Anschluss daran ihre Konzerte in London (1784/85). 1785/86 trat sie u. a. in Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden und Prag auf. Zurück in Wien (Frühjahr 1786) spielte sie vorwiegend im privaten Bereich. Paradis’ rund 30 musikalische Werke entstanden zwischen 1784 und 1811. Für das Komponieren stand ihr eine...