* wohl 23. Mai 1756 (nicht schon 1751) in Straßburg, † 19. Dez. 1823 in London, Klavierspieler, Klavierpädagoge und Klavier-Komponist. Ältere Lexika geben Hüllmandels Geburtsjahr mit 1751 an, doch weisen die Straßburger Kirchenregister nur einen am 23. Mai 1756 geborenen Sohn (mit den Vornamen Joannes Nicolaus) aus der Ehe zwischen Michel Hüllmandel, Violinist am Straßburger Münster, und Marie-Anne Diel auf. Fétis, der ihn 1808 in Paris persönlich kennengelernt hat, bezeichnet Hüllmandel als Schüler C. Ph. E. Bachs. Dieser Unterricht muß in die Zeit vor 1775, wahrscheinlich sogar 1771 gefallen sein, doch fehlen dokumentarische Belege für einen Aufenthalt in Hamburg. Für die Richtigkeit der Angabe spricht auch, daß Hüllmandel C. Ph. E. Bach den ersten Rang unter jenen Komponisten zuweist, die die Klangmöglichkeiten des Fortepianos richtig zu nutzen verstünden. Zwischen 1771 und 1773 sind mindestens sechs Auftritte als Klavierspieler in London dokumentiert, wo er im Dienst des aus der Mozart-Biographie bekannten französischen Botschafters Adrien-Louis Bonnières de Souastre Herzog von Guines stand. Sein op. 1 ist in Paris erschienen und Marie-Antoinette, ab 1774 Königin von Frankreich, gewidmet. Nach einer Italienreise ließ er sich 1776 in Paris nieder, wo er mit großem Erfolg in Künstler- und Adelskreisen auftrat. Daneben entfaltete er eine...