* 9. April 1895 in Laeken (Brüssel), † 15. Oktober 1950 in Brüssel, Pianist und Komponist. Am Conservatoire seiner Heimatstadt, wo er beim Liszt-Schüler Arthur De Greef studierte, hielt es ihn nicht lange. 1912 übersiedelte er nach Paris, war für den Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll tätig und perfektionierte seine Fähigkeiten als pianistischer Stummfilmbegleiter. Für die Eröffnung des Tanzclubs »Coliseum« in der Rue Rochechouart wurde Doucet 1921 als erster Orchesterpianist eines ansonsten ausschließlich aus schwarzen Musikern bestehenden Pariser Jazzensembles überhaupt engagiert. Kurz darauf verschlug es ihn in die USA, zunächst nach New York, wo er das Instrument Orphéal vorstellte, eine von dem belgischen Ingenieur Georges Cloetens (1871–1949) erfundene Kreuzung aus Klavier, Orgel und Harmonium, mit der sich täuschend echte Orchesterklänge erzeugen ließen. In Philadelphia verdingte er sich als Organist im »John Wanamaker Store« (heute »Macy’s«), in dessen Innenhof sich seit 1904 die über sieben Stockwerke hinweg errichtete größte Orgel der Welt, die Wanamaker Grand Court Organ, befindet, und machte, neben eigenen Konzerten und Auftritten, Bekanntschaft mit den Bühnenwerken und Songs von George Gershwin, dem er auch persönlich begegnete. Bei seiner Rückkehr nach Paris kam...